IVH besorgt um die wirtschaftliche Zukunft Hamburgs / „Ein Kohlekraftwerk in Moorburg ist für den Standort unverzichtbar“

„Eine industrielle Energieversorgung für Hamburg ist ohne ein neues Grundlastkraftwerk in Moorburg bereits mittelfristig nicht mehr möglich. Es gibt keine Alternativen zum Bau eines grundlastfähigen Kohlekraftwerks in Moorburg.“ kommentierte der Vorsitzende des IVH – INDUSTRIEVERBAND HAMBURG E.V., Frank Horch die aktuelle mediale Diskussion zu den Koalitionsverhandlungen. „Sie können auch in Zukunft die deutsche Industrie nicht ausschließlich mit regenerativer Energie versorgen. Wer etwas an den aktuellen Plänen zur norddeutschen Energieversorgung ändern will, muss als Alternativen mehr anbieten als Schlagworte und visionäre Konzepte. Ohne ein Grundlastkraftwerk in Moorburg sind alle wirtschaftspolitischen Planungen zur Stärkung des Standorts Makulatur. Dies gilt insbesondere für den bundesweit anerkannten, richtungsweisenden Masterplan Industrie.“

Horch betonte die zahlreichen positiven Aspekte des Kraftwerks Moorburg und die umfangreichen Vorleistungen von Vattenfall: „Das Kraftwerk Moorburg wird mit einem Wirkungsgrad von 46.5% neue Höchststandards im Umweltschutz setzen. Durch den Einsatz modernster Kraft-Wärmekopplung (KWK) mit bis zu 650 Megawatt Wärmeauskopplung wird ein extrem hoher Brennstoffnutzungsgrad von 61% erreicht. Ohne KWK wäre die Deckung eines Drittels des Hamburger Fernwärmebedarfs gefährdet, viele auf umweltfreundliche Fernwärmeheizungen umgestellte Hamburger Wohnungen müssen umgerüstet werden. Der überlegene Wirkungsgrad sorgt auch dafür, dass beim geplanten Ersatz alter Anlagen jährlich 2.3 Mio. Tonnen CO2 allein am Kraftwerk gespart werden. Vattenfall hat dem Senat zusätzliche Investitionen von 120 Mio. € in Klimaschutztechnik zugesagt und plant das Kraftwerk so, dass es auch in Zukunft immer mit modernster Technik ausgerüstet werden kann. Diese Leistungen kommen in der öffentlichen Diskussion gerade zwischen den designierten Koalitionspartnern bisher zu kurz.“ Der IVH-Vorsitzende verwies auch auf die Planungen andere Unternehmen, die ihre Investitionen direkt auf das Kraftwerk abgestimmt haben: „Ohne die Zusicherung eines Kraftwerksbaus in Moorburg wäre die Aluminiumproduktion in Hamburg nicht wieder angelaufen und die Norddeutsche Affinerie hätte nicht auf ihre Kraftwerkspläne verzichtet. Hamburgs Politik steht nicht nur gegenüber der Grundstoffindustrie mit ihrer Glaubwürdigkeit im Wort, was den Kraftwerksbau anbelangt.“

Frank Horch benannte mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen weitere aus Sicht der Hamburger Industrie unverzichtbare Infrastrukturprojekte wie die Elbvertiefung und die Hafenquerspange. „Wir wissen, dass die Koalitionsverhandlungen über diese Themen sehr schwierig werden. Gleichwohl erwarten wir auch vom kommenden Senat ein Kurs halten in der Infrastruktur- und Standortpolitik. Wer den Hafenausbau vernachlässigt, hemmt die wachsende Stadt und gefährdet Arbeitsplätze in Hamburg.“ so Frank Horch abschließend.Der IVH vertritt als rechtlich selbstständige Hamburger Landesvertretung des   BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie die Interessen von über 200 Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleistern gegenüber der Öffentlichkeit, der Politik und anderen Institutionen.